Rezension - Letztendlich sind wir dem Universum egal

Rhiannon ist 16 und muss sich mit den alltäglichen Widrigkeiten des Teenager-Lebens herumschlagen: Liebeskummer, Unsicherheit, Gefühlschaos. Doch dann verliebt sich das Mädchen in eine mysteriöse Seele namens „A“, die zufälligerweise im Körper ihres Freundes Justin landet. „A“ bewohnt jeden Tag einen anderen Körper eines 16jährigen Jungen oder Mädchens, was es für Rhiannon sehr schwierig macht, sie wiederzufinden. Doch die beiden spüren eine einzigartige Verbindung zueinander und versuchen mit aller Kraft, sich nicht zu verlieren. Je stärker ihre Liebe zueinander wird, desto mehr spüren sie die unmittelbare Herausforderung, die „A“s täglicher Körperwechsel mit sich bringt. So stellt ihre einzigartige Liebe Rhiannon und „A“ vor eine der schwierigsten Entscheidungen, die sie je in ihrem Leben treffen mussten.

Quelle: Cineplexx


"Du hast ein Hübsches Lächeln."


 Vorweg möchte ich sagen, dass ich das Buch zum Film noch nicht gelesen habe. Ich hatte es immer vor, doch bis jetzt hatte ich die Gelegenheit dazu noch nicht. Und doch bin ich froh, dass ich das Buch  noch nicht gelesen habe, denn so konnte ich unvoreingenommen in den Film gehen. Was gut so war!

A ist eine Seele, die keinen Körper hat. Er wechselt Körper um Körper, Tag für Tag. Ohne zu wissen warum oder ob es noch andere wie ihn gibt. Er hat keine Freunde. Keine Verwandten und keine Eltern. Zumindest nicht, soweit er weiß. Und eigentlich hat er auch nicht wirklich ein Geschlecht, denn er wacht sowohl in weiblichen, wie auch in männlichen Körpern auf. Doch der Einfachheit halber, nenne ich ihn "er" :P.

 

Der Anfang des Filmes wird hauptsächlich aus der Sicht von A gedreht. Wir sehen, wie er morgens aufwacht, seine Hände begutachtet und als nächstes das Gesicht seines heutigen Körpers. Er wacht auf und versucht für einen Tag, das Leben dieses Menschen zu führen. Ohne groß aufzufallen. Ohne viel zu verändern. 

Doch dann trifft A auf Rihannon, zu der er eine unbekannte Verbindung spürt. Und von diesem Moment an, möchte er in ihrer Nähe sein. Möchte sie besser kennenlernen. Was sich zu Anfangs als recht schwierig herausstellt, da er ja jeden Tag in einem anderen Körper steckt. Doch die besonderen Feinheiten, die seine Seele hat, kann er nicht unterdrücken. Ein gewisser Blick, wie er Rihannon ansieht, das Zurückstreifen der Haare und auch - selbst wenn das nicht jeder Schauspieler gleich gut hinbekommen hat - diesen gewissen Gang. Die Schultern leicht vorgebeugt - sich klein machend. Um ja nicht aufzufallen.

Das war es, was mich an diesem Film so begeistert hat. Die Möglichkeit, dass nicht der Körper allein bestimmte Merkmale hat, mit denen wir auffallen. Dass es nicht unsere Haarfarbe ist, oder unsere Stimme. Sondern die Art wie wir Reden, wie wir jemanden Anschauen oder welche Gesten wir verwenden. Das sind keine körperspezifischen Merkmale - sondern Merkmale einer Seele. Merkmale eines Selbst.

Und "Letztendlich sind wir dem Universum egal" verdeutlicht, dass es nicht das Äußere ist, was uns zu einem anzieht. Es ist der erste Eindruck, der zwar bleibt und doch ist es viel wichtiger, wie wir sind. Das ist der Eindruck, der wirklich zählt und uns im Gedächtnis verweilt. Die kleinen Dinge, die wir machen - die uns ausmachen. Nicht der Sixpack, die blauen Augen oder der vernarbte Körper. 

Der Film konzentriert sich hauptsächlich auf die Liebesgeschichte zwischen A und Rihannon. Die Schwierigkeiten, die dadurch entstehen, lässt er außen vor, was ich leider etwas schade gefunden habe. Man bekommt mit, wie Rihannon sich immer mehr von ihren Freunden abkapselt. Denn wie sollte sie auch schon erklären, dass sie jemanden liebte, der jeden Tag in einem anderen Körper existierte? Zwar zeigte man einmal, wie Ri versuchte ihrer Schwester davon zu erzählen, diese es aber nicht glaubte. Was auch ganz verständlich ist. Zudem wird kurz gezeigt, wie die Jungs ihres Alters auf ihre immer wechselnden "Bekanntschaften" reagieren. Und doch war das nicht genug für mich. Klar: Man kann in einem Film nicht alles zeigen. Man hat nur begrenzte Mittel und begrenzte Zeit. Aber trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass man mehr auf diese Probleme eingeht, anstelle sie nur leicht anzureißen.

Aber dann kam das Ende des Films, der diese Schwäche wieder gut machte. Es war keines von diesen alles-wird-gut-und-wir-bekommen-das-hin Enden. Man versuchte nicht alles zu lösen und dem Film so die Möglichkeit zu nehmen, real zu wirken. Nein, anstelle dessen, dass er versuchte etwas zu sein, was er nicht ist haben sie es so belassen, wie es für die Geschichte am besten war. Es überraschte mit einem ehrlichen Ende. Mit einem Lebensechten.

Und dadurch kann ich nur sagen, dass der Film zwar seine Schwächen hat, aber doch sehr zum Nachdenken anregt, weswegen ich nun definitiv das Buch zum Film kaufen werde. 

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