Rezension - Das Juwel // Die Gabe von Amy Ewing


(...) und ich weiß, dass er mich jetzt so sieht wie alle anderen auch, das er jetzt in mir das sieht, was ich bin, nicht wer. er sieht mich nicht mehr.


Meine Meinung

Das Juwel - Die Gabe lag schon einige Zeit bei mir auf dem SUB und jetzt hab ich mich endlich dazu entschlossen es nun auch zu lesen. Ich weiß noch, wie jeder es gehypt hatte, als es erschienen ist, was ein Grund war, es zu kaufen und dann nicht sofort zu lesen. :D Bei solchen gehypten Büchern bin ich immer ein bisschen Zwiegespalten. Einerseits will ich sie lesen, um zu wissen, ob sie wirklich so gut sind und andererseits....will ich es auf keinen Fall lesen, weil eben jeder so ein Aufhebens drum macht. 

Aber kommen wir doch jetzt  zu dem Buch, das ich dann innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe. Neben dem Schreiben und der Arbeit ist das dann doch mittlerweile wirklich etwas, das kaum noch geschieht. Aber ich konnte dieses Buch einfach nicht mehr weglegen, als ich es begonnen hatte. 

Violet ist ein Surrogat. Ein Mädchen aus dem Sumpf, das dazu fähig ist, die Kinder des Adels auszutragen. Das macht sie zu einem wertvollen Gut und gleichzeitig auch zu einer Gefangenen. Denn sie kann niemals selbst entscheiden, was aus ihr werden soll. Zudem wird sie, nach dem bekanntwerden ihres Status, in eine Einrichtung gesperrt, in der sie die Auspizien erlernen soll. Eine Fähigkeit, die nur die Surrogate besitzen. Sie können Farbe und Form von Gegenständen verändern und zudem Dinge wachsen lassen. All dies soll nur dazu da sein, um die Kinder des Adels schön und intelligent zu machen. Und vor allem sie in Rekordzeit auszutragen.

Doch den Mädchen, die dieses Schicksal ereilen, wird weiß gemacht, dass sie dadurch wertvoll wären. Geliebt und geschätzt werden würden. Aber in Wirklichkeit werden sie wie Vieh behandelt. Wie einen Besitz, mit dem man verfahren konnte, wie man wollte.

Und als Violet mit ihrer hohen Losnummer verkauft wird und in das Haus vom See kommt, um dort das Kind der Herzogin zu empfangen und auszutragen, wird ihr bewusst, dass sie dieses Leben auf keinen Fall führen möchte. Als sie dann auf Ash trifft, dem jungen Gefährten der Nichte der Herzogin, gerät ihr Entschluss ins Wanken. Aber sie muss fliehen. Denn was sie nicht weiß, ist die Tatsache, dass sie die Geburt des Kindes nicht überleben wird.


Verkauft. Das Wort drehte sich in meinem Kopf, ohne dass ich es verstehe. Ich bin verkauft.


Ich tauchte immer mehr und mehr in diese Geschichte ab. Fieberte von Seite zu Seite mit, wie sich Violet verliebte, nicht gehen wollte und doch einen Ausweg suchte. Einen Weg zu finden, wie sie überleben konnte und doch frei sein konnte. 

Und ich war begeistert. Von der Geschichte eines Mädchens, das so viel Wert war und doch nicht so behandelt wurde. Von einem Menschen, der einem Sklaven gleich war und doch in prunkvollen Sälen speiste und in die schönsten Kleider gesteckt wurde. Von der Story um den Gefährten, der allein auf sein Aussehen reduziert wurde, um den adeligen Mädchen zu gefallen und ihnen zu Diensten zu sein. Von der Liebesgeschichte zweier Menschen, die nicht zusammen sein konnten und sich doch unsterblich ineinander verliebten.

Aber eine Sache störte mich dann doch an dem Buch. Ich war so begeistert, rund um Violet und die Surrogate, dass ich sofort die anderen Bände kaufte und das Buch schnell verschlang, um weiterlesen zu können. Doch trotz der Spannung und der neuen Welt, in die ich geschlüpft war, gab es einen kleinen, bitteren Beigeschmack, den ich einfach nicht ignorieren konnte. Die Liebesgeschichte um Ash und Violet hat mir durchaus gefallen. Doch trotzdem war es so schnell erzählt, dass ich gar nicht glauben konnte, dass sie sich schon verliebt hatten. Ein Zufall brachte sie zusammen; ließ Ash in Violet nicht das Surrogat sehen, das sie war, sondern ein einfaches Mädchen. Dadurch war der Bann gebrochen, der immer auf Violet gelegen hatte und somit verhindert hatte, dass sie je jemand wegen ihrer selbst ansprach. Und doch verliebte man sich nicht so schnell in ein Mädchen, mit dem man fünf Minuten gesprochen hatte, ehe man erfuhr, dass diese Liebe verboten war. 

Das war der kleine Knackpunkt an der Story, der mich bis zum Ende des dritten Bandes verfolgte. Und trotzdem ist das Buch eine klare Leseempfehlung, denn die Liebesgeschichte ist Nebensächlich. Es geht vielmehr um Freiheit und den Wert von einem selbst. Zu erkennen, was richtig und falsch war, obwohl all dies vor den Augen so vieler geschah.

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