Rezension - Die Chroniken der Verbliebenen // Der Kuss der Lüge von Mary E. Pearson


HEUTE WAR DER TAG, AN DEM TAUSEND TRÄUME STERBEN MUSSTEN UND EIN EINZIGER GEBOREN WURDE.


Meine Meinung

Ich mag keine Krimis. Aus einem ganz spezifischen Grund. Bisher habe ich schon mehrere gelesen, weil ich häufig gehört habe, dass ich sie lesen musste. "Das ist unglaublich, glaub mir!", hat es häufig geheißen, doch bisher musste ich immer mitten im Buch die Augen verdrehen. Weil ich schon wieder gewusst habe, wer der Täter war. Und in den letzten Seiten, hat sich mein Wissen auch immer bestätigt. Immer! (Und ich neige hier wirklich nicht zur Übertreibung) Das hat mir die Laune am Lesen von Krimis gehörig vermiest. Deswegen blieb ich bei meinen Liebesromanen und Fantasy. Denn dort war es nie wichtig, wer der Täter war (wenn es denn einen gab). Dort war das zuweilen immer zweitrangig für mich.

 

Ihr fragt euch jetzt natürlich, warum ich euch das bei meiner Rezension zu "Der Kuss der Lüge" erzähle. Nun, es gibt hier keinen Täter, den ich zu erkennen versucht hätte. Es gibt hier keine "ausgeklügelte" Kriminalgeschichte. Es geht hier um die Liebe. Die Geschichte einer Welt, die auseinandergebrochen und komplett neu zusammengesetzt worden ist. Mit neuen Riten, neuen Götter und Prinzessinnen, die sich nicht scheuen selbst Hand an zu legen. Doch trotz dem, dass es hier keinen Mord aufzuklären gab, hat mich die Autorin so an der Nase herumgeführt, wie es kein Krimiautor je geschafft hätte. Um ehrlich zu sein war ich kurzzeitig so verwirrt, dass ich nochmal von vorne anfing zu lesen...doch das Resultat war das gleiche. Ich bin verarscht worden. Gehörig hinter das Licht geführt worden. Und das hat das Buch noch einmal so toll gemacht, wie es zuvor schon gewesen war. Denn die Autorin kann wirklich mit Sprache umgehen. Sie zaubert einen Charakter nach dem anderen, der glaubwürdiger nicht sein könnte. Es entsteht eine farbenfrohe, realistische Welt - die, egal wie schön sie auch sein kann, ebenso die Grausamkeit mancher Momente nicht außen vor lässt. Einige Stellen ließen mich schmunzeln. Manch andere haben mich vor Traurigkeit zum Weinen gebracht. Und als ich das Buch beendet hatte und ich es seufzend schloss, hatte ich einen einzigen Gedanken: Wann geht es weiter?